Kurzeinführung zu den Lauten C und Ch
„Die Chamäleons der Aussprache"
Die Schreibung C und Ch:
Das lateinische Alphabet ist zwar die Grundlage für die deutsche Schreibung, enthält aber keine Buchstaben für die deutschen Laute ch, ng und sch. Als dieses Alphabet für die Schreibung des Deutschen übernommen wurde, mussten deshalb Buchstabenkombinationen für die Darstellung dieser Laute erfunden werden, hier also die Kombination "ch".
Die Aussprache von C und Ch:
Unter den europäischen Sprachen variieren die Aussprachen von c und ch extrem, sozusagen wie Chamäleons, sowohl von einer Sprache zur anderen als auch innerhalb der einzelnen Sprachen. Das ist auch bei Deutsch und Schwäbisch der Fall. So soll z. B. das Wort China auf Dudendeutsch china gesprochen werden, wird aber im Fernsehen sowohl china wie auch schina gesprochen, auf hochschwäbisch dagegen immer kina. Der Stadtname Chicago soll auf Dudendeutsch schikago gesprochen werden; hochschwäbsich wird er tschikago gesprocen.
Im Deutschen finden sich:
C = gesprochen als s, ch, sch, ts, tsch
Ch = gesprochen als ch, k, sch, tsch
Im Schwäbischen finden sich:
C = gesprochen als s, sch, ds, dsch
Ch = gesprochen als k, sch, dsch
Bildung des Partizips Perfekt:
Alle mit c/ch beginnenden Verben bilden ihr Partizip im ganzen oberdeutschen Sprachraum (Süddeutschland, Deutschschweiz, Österreich) immer ohne die Vorsilbe "ge" (schwäbisch g). Beispiele:
(ae)crema > (ae)cremd (ein-)cremen > (ein-)gecremt
chadda - > chadded chatten - gechattet
chilla > chilld chillen > gechillt
u.a.m.
Das hochdeutsche Problem: Die aggressive Verneuhochdeutschung zerstört leider diese gemeinsame Grammatik des gesamten oberdeutschen (süddeutsch-östereichisch-schweizerischen) Sprachraums massiv.