Schwäbische Grammatik



Unsere Buchempfehlung:

Schwäbisch Band II - Die Grammatik  Deutsch - Schwäbisch 


Buchtitel


Stuttgarter Zeitung
26.09.2024


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Zur Grammatik der schwäbischen Sprache:

Die Entstehung des Schwäbischen erfolgte im gesamten schwäbischen Sprachraum, vom Schwarzwaldkamm im Westen bis zum Lech im Osten, gemeinsam. Viele Elemente seiner Grammatik teilt das Schwäbische mit dem Alemannischen und Bairischen. Gemeinsam mit diesen Sprachen geht es auf das Altoberdeutsche (750 -1050 n. Chr.) zurück.

Schwäbisch ist nicht nur Dialekt. Es ist auch als Sprache gut darstellbar, einschließlich seiner Grammatik. Die Grammatik ist im gesamten schwäbischen Sprachraum nachweisbar einheitlich. Die tatsächlich auftretenden lokalen Unterschiede liegen in der Aussprache, nicht in der Grammatik. Zwei Beispiele: 

Überall hört man statt des zweisilbigen hochdeutschen "wir/sie haben" die einsilbige schwäbische Kompaktform auf "-nd": Ob "mir/ihr/se hend" (nieder- und oberschwäbisch) oder "mir/ihr/se hand" (ostschwäbisch) oder "mir/ihr/se haot" - überall ist die grammatische Grundstruktur dieser Wortform gleich. Dazuhin sind auch die Personalpronomen "mir", "ihr" und "se" überall völlig identisch.

Überall gebrauchen Schwaben die Wortform "täte" und überall sagen sie "är isch", egal ob im Westen im Schwarzwald oder im Osten am Lech, egal ob im nördlichen Backnang oder im südlichen Biberach. Es ist überall die gleiche grammatische Form. Zudem wird "täte" als Hilfsverb nicht nur im schwäbischen Sprachraum verwendet, sondern darüber hinaus im gesamten oberdeutschen Sprachraum, also auch alemannisch-südbadisch-schweizerisch, bairisch-österreichisch und südfränkisch.

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Zum Buch

Die Darstellung der Grammatik im Buch und auf den Unterseiten dieser Homepage beruht auf folgenden Grundlagen:

(1.) Durchsicht der schwäbischen Fachliteratur auf Hinweise zur Grammatik, zum Beispiel:

> Karl Bohnenberger, Die Mundarten Württembergs
> Josef Karlmann Brechenmacher, Schwäbische Sprachkunde (stark phonetisch orientiert)
> Roland Groner, Gschrieba wia Gschwätzt
> Eduard Huber, Schwäbisch für Schwaben
> Friedrich E. Vogt, Schwäbisch in Wort und Schrift
> Karl Weinhold, Alemannische Grammatik
> sowie weitere weniger bekannte Autoren.

(2.) Zahlreiche Notizen aus Alltagsgesprächen mit grundmundartlich-schwäbisch sozialisierten Personen,  "Gewährspersonen" genannt.

Die Klarnamen der Gewährspersonen können erfragt und nach Rücksprache und Genehmigung durch dieselben auch weitergegeben werden.

(3.) Die grammatischen Formen werden durch literarische Belege aus der schwäbischen Literatur untermauert. Die beispielhaften literarischen Nachweise stammen in der Regel aus den Werken folgender Autorinnen und Autoren: 

> Michel Buck
> Fritz Holder
> Karl Hötzer
> Matthias Koch
> Wilhelm König
> August Lämmle
> Lina Stöhr
> Friedrich E. Vogt
> Carl und Richard Weitbrecht
> und weitere.

(4.) Und nicht zuletzt: Vergleich der schwäbischen Forschungsergebnisse mit den Standartgrammatiken des Althochdeutschen und des Mittelhochdeutschen.

Für das universitäre Studium der Germanistik sind hier gundlegend die Grammatiken von Braune/Mitzka und Hermann Paul.