Kurzeinführung zum Buchstaben P


Der Phremdwortsammler


Die Laute P und B sind miteinander eng verwandt. Sie stehen für die harte (P) und die weiche Aussprache (B) des vom Grund her gleichen Lautes. Gleichartige Beziehungen bestehen zwischen D und T, und G und K. Die schwäbische Sprache neigt in diesen Beziehungen dazu, eher die weiche Aussprache zu verwenden.


1. Zur Aussprache

a) Aussprache P:

Folgt am Wortanfang auf das P ein Vokal, erfolgt die Aussprache deutsch immer als P. 
Schwäbisch erfolgt sie zwar meistens auch als P, gelegentlich aber auch als B.
Beispiele:
Päch <> Pech, Pärle <> Perle
a Bärle <> ein Pärchen 

b) Aussprache B:

Folgt am Wortanfang auf das P dagegen ein Konsonant (l, r, in Fremwörtern auch n und s),
erfolgt die Aussprache Deutsch und Schwäbisch meist verschieden:
Das Hochdeutsche kennt hier nur ein hartes P.
Das Hochschwäbische hat hier öfters ein weiches B.
Beipiele:
Blã <> Plan, plåga <> plagen, brima <> prima, Breis <> Preis usw.

c) Aussprache bb im Wortinneren:

Wird hochdeutsch im Wortinneren pp gesprochen,
wird hochschwäbisch immer bb gesprochen.
Beispiele:
Glabb <> Klappe, Subba <> Suppen,
fobba <> foppen, subbor <> super usw.


2. Zur Bildung des Partizips Perfekt:

Die mit p beginnenden Verben bilden ihr Partizip Perfekt ohne das Augment "ge" (schwäbisch g).

Dies ist keine schwäbische Besonderheit, sondern gemeinsame Grammatik des gesamten oberdeutschen Sprachraums.

Beispiele:
paggd <> gepackt, bland <> geplant, bfiffa <> gepfiffen,
s hådd bassd <> es hat gepasst usw.

Das hochdeutsche Problem: Die Verneuhochdeutschung drückt leider überall ihr „ge" hinein. Dadurch zerstört sie die selbständige und emeinsame Grammatik des gesamten süddeutsch-östereichisch-schweizerischen Sprachraums.