Ein tolles Fest - aber wie steht es mit der Bewirtung?
Ob die Besucher/innen dieses Festes wohl über die Verpflegung erfreut sind? Klar, Flädle (Mehrzahl meist "Flädla") sind typisch schwäbisch. Da hat der Musikverein recht.
Aber der Titel "Flädlefest" ohne "s" nach "Flädle" lässt vermuten, dass es da nur ein einziges Flädle zu essen gibt.
Damit es mehrere Flädle gibt, müsste es schon "Flädlesfest" heißen. Auch wenn der Duden noch so oft will, dass wir "Flädle-Suppe" schreiben - eine "Flädle-Subb" ist ziemlich dürftig, da ist nur ein einziges Flädle drin! Eine "Flädles-Subb" dagegen ist deutlich nahrhafter! - Also: Lieber den Duden Duden sein lassen als schwäbisch verhungern!
Gutes Schorle - schlechtes Schwäbisch
Da hat eine Brauerei in Zwiefalten eine Idee: Schorle von der Schwäbischen Alb - mit diesem Titel könnten wir unser Produkt gut vermarkten.
Dumm nur, dass da etwas nicht ganz stimmig ist: Auf Schwäbisch hat "Schorle" ein sächliches Geschlecht. Das anerkennt inzwischen sogar der Grammatik-Duden und gibt es für den süddeutschen Raum als korrekt an. Ob das Schorle dieser Brauerei eine gute Qualität besitzt, das kann man durch Ausprobieren feststellen. Aber das Schwäbisch dieser Brauerei hat eine miserable Qualität.
Die Mehrzahl "Schwäbische Schorle" auf einem kartonverpackten Sixpack, das geht schon, da sind ja mehrere Flaschen drin.
Aber auf die einzelne Flasche "Schwäbische Schorle" zu schreiben ist sprachlicher Irrsinn! Hat dieser Irrsinn mit "die" schwäbische Schorle vielleicht etwas damit zu tun, dass die Brauerei in Zwiefalten zuhause ist? Bei "Zwiefalten" denken sich die Schwaben so manches ...
Essen und Trinken mit dem Hutzelmännle
Wer unterwegs ist, bekommt leicht Hunger. In Nürtingen kann man diesen Hunger auf gut schwäbisch stillen. Eine Imbissbude in Bahnhofsnähe trägt den Namen "Hutzelmännle".
Im Gespräch zeigt sich: Die Besitzerin und Betreiberin der Bude kennt die namensgebende Novelle von Eduard Mörike: "Das Stuttgarter Hutzelmännein". Sie hat selbst höchstpersönlich den Namen für Ihre Imbissbude ausgewählt. Stolz zieht sie unter der Theke das Büchlein mit der Novelle hervor.
Und tatsächlich: Der Hauptprotagonist der Novelle, der Stuttgarter Schumachergeselle Seppe, kam auf seiner Rückreise von Ulm nach Stuttgart durch Nürtingen hindurch. Er durfte in der Mühle am Neckar übernachten. Am morgen zum Aufbruch gab es allerdings keine Pommes, dafür aber von den Müllersleuten einen warmen geschmälzten Hirsebrei.