Wortbestand
Viele Wörter, die im Deutschen am Wortanfang heute ein t/T besitzen, besaßen in früheren Zeiten am Wortanfang noch ein weiches d/D. Dieses wurde im Deutschen bei vielen Wörtern grundlos zum harten t/T verschoben. Das Schwäbische dagegen hat die weiche Aussprache beibehalten. Aus diesem Grund umfasst der Buchstabe T im Schwäbischen deutlich weniger Wörter als im Deutschen. Weiteres dazu siehe beim Buchstaben D.
Wegen der vielen Überschneidungen von T und D hat Hermann Fischer, Autor des grundlegenden "Schwäbischen Wörterbuchs", die Wörter beider Buchstaben nicht getrennt alphabetisch behandelt, sondern unter "D/T" zusammengefasst.
Das hochdeutsche Problem: Durch die Verschiebung von T zu D hat das Hochdeutsche bei vielen Wörtern die Gemeinschaft mit den anderen germanischen Sprachen verlassen. Nur ein Beispiel: Deutsch "Tag" mit T, aber mit weichem D englisch "day", dänisch, schwedisch und norwegisch "dag" und eben auch schwäbisch "Dag". Lateinisch heißt es ohnehin "dies". Nur das Hochdeutsche kaprizierte sich auf "Tag" mit T.
Aussprache
a) Am Wortanfang, bei nachfolgendem Vokal:
Das Schwäbische behält die ursprüngliche Aussprache bei, sowohl bei t/T wie bei d/D. Das Hochdeutsche dagegen hat hier ursprüngliches d/D vor Vokalen zu t/T verschoben. Beispiele:
deutsch | schwäbisch | |
Tunell, Termin, Tanken | Tunäll, Termin, tangga |
|
b) Am Wortanfang, bei nachfolgendem Konsonant:
Folgt auf t/T ein Konsonant, wird schwäbisch ein weiches d/D gesprochen.
In Erbwörtern gibt es dazu nur die Kombination tr/Tr.
Bei Fremdwörtern kommt auch die Kombination ts/Ts und tsch/Tsch vor.
Zur Schreibung der Kombination ds/Ts als z/Z siehe unten.
c) Im Wortinneren:
Hochdeutsch und Schwäbisch stehen hier in einem klarem Gegensatz: Im Deutschen gibt es im Wortinneren nach einem kurzen Vokal nur die Aussprache tt. Im Schwäbischen gibt es nach einem kurzen Vokal nur die Aussprache dd. Dies gilt im Schwäbischen auch für diejenigen Wörter, die ihre Endung verloren haben, wodurch das bb nun im Auslaut steht. Beispiele:
deutsch | schwäbisch | |
klettern, rattern, wetten | gläddera, raddera, wedda |
Bildung des Partizips Perfekt
Die mit t beginnenden Verben bilden ihr Partizip Perfekt ohne das Präfix ge. Dies ist keine schwäbische Besonderheit, sondern ist für alle so genannten Verschlusslaute (b, d, g, k, p, q, t, x, z) die gemeinsame Grammatik des gesamten oberdeutschen Sprachraums. Beispiele für t:
deutsch | schwäbisch | |
tanken > getankt | tangga > tanggd |
Das hochdeutsche Problem: Die aggressive Verneuhochdeutschung zerstört leider diese gemeinsame Grammatik des gesamten oberdeutschen Sprachraums massiv.
Kurzeinführung zum Buchstaben Z
Schreibung: Der Buchstabe Z ist eine Sonderschreibung für "ts". Das Z ist sozusagen ein "tsusätslicher" Buchstabe im Alphabet, der nicht unbedingt von Nöten wäre.
Aussprache: Am Wortanfang, Wortende und in der Wortmitte gilt das zum Buchstaben t/T Angeführte sinngemäß.
Bildung des Partizips Perfekt: Hier gelten die gleichen Regeln wie für t. Beispiele:
deutsch | schwäbisch | |
anzetteln > angezettelt | ãzäddla > ãzäddled |
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