Schreibung des dunklen a 

Wia-mor s donggle a schreibd



Sie möchten diesen Laut auf gute Weise schwäbisch schreiben?

Dann heiße ich Sie herzlich willkommen hier auf dieser Seite! Auf ihr geht es um eben diesen Vokal, der zum charakteristischen Klang des Schwäbischen wesentlich beiträgt - das dunkle a. Dessen Schreibung als å/Å mit der Tastatur Ihres Computers oder mit ihrem Smartphone ist "hobfaleichd" kinderleicht. Wir kommen gleich dazu. Aber zunächst einmal:

Schon der Schreiber des ersten schwäbischen Wörterbuchs, Anton Birlinger (1834-1891) wählte diese Schreibung. Er schreibt auf den ersten Seiten seines "Schwäbisch-Augsburgischen Wörterbuchs": "Ich wäle wie herkömlich das Zeichen å dafür".


Das dunkle a - ein Vokal mit der international anerkannten Schreibung å

Dieser Vokal ist in der schwäbischen Sprache aus dem althochdeutschen langen a entstanden. Genau das Gleiche ist auch in den skandinavischen Sprachen (dänisch, norwegisch, schwedisch) geschehen. In diesen Sprachen wurde das lange a eingedunkelt. Die skandinavischen Sprachen sind hier die natürlichen Partner des Schwäbischen.

In Skandinavien wird das dunkle a als å/Å geschrieben. Diese international anerkannte Schreibung macht auch im Schwäbischen Sinn.

Dieses dunkle å/Å kommt im Schwäbischen sehr häufig vor:
> Als Vokal zum Beispiel in: Schåf Schaf, schlåfa schlafen, måla malen (nicht mahlen), bråda braten, er hådd hat, du håsch hast, då da, må wo usw, sogar im Ortsnamen Åla Aalen.
> Als Diphthong zum Beispiel in: i wåes ich weiß, se håesed sie heißen, Dåel Teil, Råefa Reifen, auch in Ortsnamen wie zum Beispiel Åechlbärg Aichelberg, Råedwanga Raidwangen, Wåebleng Waiblingen usw.



Schreibung å mit dem Computer

Zunächst die Tasten „STRG“ und „ALT“ zeitgleich gedrückt halten (so wie Sie es machen, um @ zu schreiben).

Dann links oben die Taste mit dem Kreiszeichen ° drücken und anschließend alle Tasten wieder loslassen.

Jetzt einfach die Taste "a" drücken - und dann erscheint in ihrem Text das å.


Schreibung å mit dem Smartphone

Wenn Sie im Tastaturfeld mit dem Finger auf einem Buchstaben ruhen bleiben, ploppt ein kleines Fenster auf. Dieses Fenster zeigt Sonderschreibungen zu diesem Buchstaben an. Vielleicht kennen Sie diese Technik schon für das Schreiben des "ß"?

Zur Schreibung des å bleiben Sie mit dem Finger zunächst auf dem Buchstaben a. Dann ploppt das Feld mit Sonderschreibungen für a auf. Fahren Sie mit ihrem Finger auf das å und bleiben Sie kurz darauf. Voilà, das war´s schon! Sie finden in Ihrem Text das å  geschrieben.


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Bitte nicht!

In den Mundartbüchern und in den schwäbischen Zeitungsspalten "Auf gut Schwäbisch" liest man tagtäglich ein chaotisches Durcheinander von Schreibweisen für das dunkle a:

Das gesprochene å wird hilflos als reines o geschrieben. Beispiele:
du hosch, er hot, Doig, Schof, Schwoben
usw.

Das gesprochene å  wird hilflos als ô, ò oder ó geschrieben. Beispiele:
du hôsch, er hôt, Dôig, Schôf, Schwôba usw.
hòsch, er hòt, Dòig, Schòf, Schwòba usw.
du hósch, er hót, Dóig, Schóf, Schwóba usw.

Das gesprochene å wird hilflos durch Auslassungszeichen oder eingefügtes h markiert. Beispiele:
du ho´sch, er ho´t, Doi´g,
Schohf , schlohfa
usw.

Es bleibt ein Rätsel, weshalb den schwäbischen Mundartschreiber/innen der Weitblick nach Europa komplett abgeht und sie kein å schreiben. Für Zeitungen und Buchdruckereien wäre das alles kein Problem zu drucken. Schwäbische Mundartleser/innen sind doch keine sprachlichen Doofies!


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Zwei Hinweise germanistische Bemerkungen: Phoneme, nicht Allophone!

Im Schwäbischen sind a und å keine Allophone, sondern Phoneme. Schwäbische Sprecher/innen unterscheiden dadurch zum Beispiel:
Råd Rat und Rad (Fahr-)Rad, Gråd Grat und Grad Grad, naa hinab und nå dann, wår wahr und War Ware usw.

Auch o und å sind im Schwäbischen keine Allophone, sondern Phoneme. Schwäbische Sprecher/innen unterscheiden dadurch zum Beispiel
dann und noo noch, råda raten und roda roden, Sdråf Strafe und Sdrof Strophe, blås! blase! und blos nur usw.