Schreibung der Nasallaute 

a = ã,   o = õ,   e =
 


Send-Se schao mål enn Portugal ondorwäags gwäa?
Waren Sie schon mal in Portugal unterwegs?


In Portugal  treffen Sie auf das nasalierte a = ã und das nasalierte o = õ,
ganz wie im Schwäbischen.

"Das ist übrigens kein Wunder", sagen manche augenzwinkernd,
ist doch im 5. Jahrhundert bei der Völkerwanderung ein erheblicher
Teil des Stammes der damaligen "Sueben" (Schwaben)
in den Bereich des  heutigen Portugal gezogen!



Die Nasalvokale ã und õ ...
... können Sie problemlos in Microsoft Word  schreiben:


Zunächst die Tasten „Stgr“ und „Alt“ zeitgleich drücken (so wie Sie es machen, um @ schreiben zu können) 
>  dann rechts auf der Tastatur die Taste mit dem „~“ kurz drücken und wieder loslassen  
>  danach auf das a oder das o tippen – und fertig sind ã und õ!

Der Nasalvokal ẽ ...
... ist schwieriger zu schreiben. Da hilft in Word nur der Umweg über „Sonderzeichen“. 


Diese Schreibweise mit Tilde ist nur am Anfang etwas ungewohnt. Sie werden bald bemerken: Je länger man so schreibt, desto leichter geht es von der Hand
und ist überhaupt nicht schwierig.

Die klaren Vorteile:
Alle möglichen und unmöglichen Häkchen wie ´, ` und
  ̓  fallen weg, ebenso alle Auslassungszeichen und alle eingefügten h´s, die ohnehin niemand so richtig kapiert.

Wie man es nicht machen sollte: Wüssten Sie, ob Schwabe oder Nichtschwabe, auf Anhieb, wie man
Mo´´ bzw. Mooh und Màà bzw. Ma̓  aussprechen sollte, und was mit nah` bzw. nả oder Na´hs gemeint sein könnte?? Dann doch lieber gut europäischMond und Mann,hin und Nãs Nase schreiben! Jeder eingermaßen sprachlich gebildete Europäer weiß auf Anhieb, wie diese Wörter auszusprechen sind!


Vertreter dieser Schreibweise:
Der erste Vertreter der Schreibweise mit Tilde war war Moritz Rapp (1803-1883). Er war ein hochgebildeter und europaweit gereister Philologe, der an der Universität Tübingen Vorlesungen über "ausländische Sprachen" hielt und fremdsprachliche Gedichte ins Schwäbische übersetzte. Er war der erste, der die Schreibweise mit Tilde für schwäbische Texte verwendete.  

> In neuerer Zeit vertreten diese Schreibweise:
Eduard Groner in seiner Grammatik "Gschrieba wia Gschwätzt" 
Rudolf Paul in seiner "Bibel für Schwaben"

Karl Götz immer dann, wenn er eine Nasalierung klar anzeigen will.