Carl und Richard Weitbrecht


Die beiden Brüder Prof. Carl Weitbrecht (1847-1904) und Dr. Richard Weitbrecht (1851-1911) bildeten eine Autorengemeinschaft. Carl war Germanist, Literaturwissenschaftler und Hochschuldozent, Richard studierte Theologie und Philosophie, war Pfarrer und Autor vieler heimatkundlicher Beiträge.

Beide waren beruflich querbeet in Württemberg unterwegs und sind exzellente Kenner des "einfachen Volkes" in den Jahrzehnten um 1900.
Ihre vielen schwäbisch geschriebenen Novellen warten noch auf eine kulturgeschichtliche Aufarbeitung.

Ein wenig Einlesen ist gleichwohl erforderlich, aber dann öffnet sich ein Kosmos schwäbischer Denkwelt.

Sie schreiben ein vorbildiches Zentralschwäbisch. Ihre Schreibung ist reflektiert und durchgehend gleichbleibend. Ihre beiden unten genannten Bücher fassen die im Lauf vieler Jahre veröffentlichten Erzählungen und Novellen zusammen. Diese Bücher sind kleine bibliophile Kostbarkeiten und sind nur antiquarisch und über Internetsuche zu bekommen.

Dreiergestirn: Im Vorwort zum Erzählband "Nohmôl Schwôbagschichta" legen sie ihre Prinizipien zur Sprechung und Schreibung dar. Diese teilen sie mit Friedrich Pressel, dem Herausgeber von Michael Bucks "Bagenga´". Dieses Dreiergestirn lieferte seinerzeit ein Vorbild für die Zusammenarbeit auf der Suche nach gemeinsamen Regeln für die schwäbische Dialektschreibung.


> C. und R. Weitbrecht, Gschichta-n aus-em Schwôbaland", 228 Seiten, 2. Aufl. Stuttgart 1883
> C. und R. Weitbrecht, Nohmôl Schwôbagschichta", 204 Seiten, Stuttgart 1882