Isch dees a ächds Schwäbisch - oder wia?
Ob die Besucher/innen dieses Festes wohl über die Verpflegung erfreut sind? Klar, Flädle (Mehrzahl meist "Flädla") sind typisch schwäbisch. Da hat der Musikverein recht.
Aber der Titel "Flädlefest" ohne "s" nach "Flädle" lässt vermuten, dass es da nur ein einziges Flädle zu essen gibt. Damit es mehrere Flädle gibt, müsste es schon "Flädlesfest" heißen. Auch wenn der Duden noch so oft will, dass wir "Flädle-Suppe" schreiben - eine "Flädle-Subb" ist ziemlich dürftig, da ist nur ein einziges Flädle drin! Eine "Flädles-Subb" dagegen ist deutlich nahrhafter! - Also: Llieber den Duden Duden sein lassen als schwäbisch verhungern!
"Eine" Schorle von der Alb - das soll Schwäbisch sein?
Da hatte eine Brauerei in Zwiefalten eine nette Idee: Schorle von der Schwäbischen Alb - Das könnten wir als Qualitätsprodukt vermarkten. Dumm nur, dass da etwas nicht ganz stimmig ist: "Schwäbische Schorle" auf einem kartonverpackten Sixpack, das geht schon, da sind ja mehrere Flaschen drin. Aber wie kommt man dazu, eine Einzelflasche mit "die" schwäbische Schorle zu titulieren, das heißt doch schwäbisch "das" Schorle!
Als Schwabe kommt man da ins Grübeln: Hat der Unsinn mit "die" Schorle etwas mit Zwiefalten zu tun? Ist man in der dortigen Brauerei womöglich auch nicht ganz bei Trost? Dabei anerkennt sogar der Duden "das" Schorle" ganz offiziell als regionales Geschlecht für dieses Wort. Also: "Die" Schorle ist dann doch zuviel an Servilität gegenüber einem selbst eingebildeten Hochdeutsch. Bleibt als Frage noch: Wo wachsen auf der Alb eigentlich genügend Äpfel? Wächst da nicht eher Getreide ...? Womit wir zum nächsten Getränk kommen:
Bitte mit ä!
Eine gute Idee, das ä mal so zu schreiben, wie es gesprochen wird. Sogar gut schwäbisch "d" sdadd "t" hend se gschriiba! Dees isch a ächd guads Schwäbisch! Dess kennd mr edd blos uff dor Alb, dess kennd ao on ächdr Sduagrdr so.
Normalerweise liest man nur "ebbes echts", weil alle meinen, schwäbisch auf schriftdeutsch schreiben zu müssen. Irgendwie scheint man sich zu schämen, für gesprochenes ä auch ä zu schreiben. Das Hochdeutsche hat tatsächlich eine Hämmung, ä zu schreiben wo hochdeutsch ä drinstäckt. Es stäckt in Mässer, Bläch, in där, in ärschräcken, kännen usw. - aber lassen wir das mit den Fählern des Schriftdeutschen ... und gratulieren den Brauern: Ihr habt den Mut, "ä" zu schreiben. Äba ächd schwäbisch!
Auch auf anderen Gebieten ist das ä wichtig. A guada Pfläg isch äbbes wärt! Da muss man äben das Auto auch mal falsch parken, um schnäll ins Haus kommen zu können. Abär danach geht es ja weitär. Da passt es schon, so einen Bäppär aufs Auto zu kläben. Ächd!